Tabakindustrie - Stadt Lorsch
Hessen Liste aller im Internet findbaren Fabriken, ehemalige und auch noch
tätige Betriebe. Diese Liste ist nur ein kleiner Ausschnitt sämtlicher Betriebe
und wird laufend aktualisiert. Fehlende Betriebe können auch beim Handelsregister
Register Portalnachgeschlagen werden. Ich bitte um Mithilfe
bei der Vervollständigung der Liste.
Legende
Schrift im Blau - existierende Betriebe Schrift in Gelb - ungesicherte Daten Schrift in Grün - Größe und Umfang der tabakverarbeitenden
Industrie Schrift in Rot - neuer oder aktualisierter Datensatz TaFa - Tabakfabrik (Rauch-,Schnupf- und/oder
Kautabaktabak und/oder Zigarren und/oder Cigaretten oder alles in einem Betrieb) ZiFa - Zigarrenfabrik (ausschließlich Herstellung
von Zigarren, Stumpen etc.) KaFa - Kautabakfabrik (ausschließlich Herstellung
von Kautabak, Priem, Stangen, Rollen etc.) CiFa - Cigarettenfabrik (ausschließlich Herstellung von
Cigaretten) SnuFa/Brafa - Schnupftabakfabrik/Brasiltabakfabrik
(ausschließlich Herstellung von Schnupftabak, Schmalzler etc.) Filialen/Größe der Belegschaft: bis 50 = 1, bis 100 = 2, bis 500
= 3, ab 500 = 4, ist der Versuch die Größe mittels Näherungswerten zu beschreiben Zulief - Zulieferer, Lieferant Handel - (Groß-)Händler, Vertrieb Bland, admin. Einheit - Bundesland oder administrative Einheit exist - Status des Betriebes, ob tätig oder bereits erloschen
Tabakfabriken in Lorsch
-> http://www.kulturverein-lorsch.de/index.php/tabakmuseum
Im Gewerbeverzeichnis der Gemeinde Lorsch von 1859 bis 1864 wurden bereits
einige kleinere Zigarrenfabriken genannt. Ende des 19. Jahrhunderts errichteten
Großbetriebe Filialen in Lorsch: Ludwig Auler, Bensheim - im Palais von Hausen; Hopf
& Becker, Gießen - in der Nibelungenstraße und Carstanjen Söhne, Duisburg - in der
Römerstrasse. Im Lauf der Jahre wurden von 1861 bis 1983 Zigarren in 18 Lorscher Fabriken
hergestellt. Nach Schließung der letzten Fabrik konnten Einrichtungsgegenstände und
Maschinen zur Zigarrenherstellung für das Museum sichergestellt werden. Sie sind wichtige
Dokumente der industriellen Entwicklung und der Arbeitsbedingungen. Bilder vieler
Belegschaften der Lorscher Zigarrenfabriken sind im Untergeschoß des Tabakmuseums zu
sehen. Sie zeigen, dass in der Überzahl Frauen beschäftigt waren. Als Wickel- oder
Zigarrenmacherin bot sich für die meisten der weiblichen Schulabgänger eines Jahrgangs
die Möglichkeit, in der Zigarrenfabrik Arbeit zu finden. Die Arbeitsbedingungen waren
für Frauen günstig, denn die "Gleitzeit" war für sie schon sehr früh
eingeführt worden.
Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit betrug in den dreißiger Jahren unseres
Jahrhunderts 48 bis 50 Stunden. Die tägliche Arbeitszeit war vormittags von 7 bis 12 Uhr
und am Nachmittag von 1 bis 7 Uhr (13 - 19 Uhr) angegeben. In einer Fabrikordnung vom 15.
Juli 1892 sind gleiche Arbeitszeiten für alle Arbeiter vorgesehen, jedoch mit dem
Vermerk, dass für jugendliche Arbeiter die Arbeit eine Stunde später beginnt. Sie hatten
somit einen zehnstündigen Arbeitstag - und das von Montag bis Samstag! Das schmale
Einkommen der Familien machte es erforderlich, dass Zigarren auch in Heimarbeit
hergestellt wurden. Die Einrichtung einer Küche als Arbeitsplatz der Heimarbeiterin steht
im Erdgeschoss.
Ob es auch in den Lorscher Zigarrenfabriken eine Vereinigung der Tabakarbeiter gegeben
hat, lässt sich nicht mit Sicherheit nachweisen. Die wesentlichen Ziele des
Tabak-Arbeitervereins waren: die Unterstützung arbeitsloser und reisender Arbeiter, die
Versorgung Hinterbliebener, die Regelung der Lehrlingsausbildung, die Ordnung der Gesellen
und Meister, das Verbot der Kinderarbeit, Verbot der Zigarrenproduktion in den
Strafanstalten (wegen der Konkurrenz für die Zigarrenarbeiter) und die Festsetzung der
Akkordlöhne.
Im Tabakmuseum erinnern ein Portrait und eine Lebensbeschreibung an Christian Stock, der
mit 14 Jahren als Zigarrenarbeiterlehrling in der Zigarrenfabrik Max Freund in Pfungstadt
begann und 1946 zum ersten Hessischen Ministerpräsidenten nach dem Krieg gewählt wurde.
->
Erklärung:
Ich sammle vorrangig Informationen zu Betrieben aus Deutschland und dem restlichen
Europa. Ich bin auch an Informationen zu Betrieben aus aller Welt interessiert. Dabei
möchte ich etwas erfahren über die Geschichte, den Werdegang und wirtschaftliche Daten.
Inbesondere möchte ich darstellen welche Betriebe den wirtschaflichen
Konzentrationsprozess überlebten bzw. welche Betriebe durch die Konzentration
übernommen wurden. Diese Angaben sammle ich dann auf der Seite "Steckbriefe" und werden entsprechend dem Erkenntnisstand
aktualisiert. Die Daten der Betriebe werden hier geografisch sortiert von Nord nach Süd
und von West nach Ost.
Ich bin kein Sammler von Dosen, Schachteln und sonstigen Gegenständen
(Sammelobjekten), die die Existenz von ehemaligen Betrieben belegen. Doch die
Informationen, die Sammler von diesen Gegenständen haben wie die Firmendaten, Logos,
Schriftzüge, Embleme, Banderolennummern (die Herstellernummer auf den Steuerzeichen),
Orts- und Zeitangaben sind für mich interessant.
MKR [mf]
Mein kleiner Rauchsalon
von Matthias Flachmann
aus Duisburg
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