MKR [mf] - Artikel - Alles blauer Dunst
Home Nach oben MKR [mf] - Artikel - 150 Jahre Zigarren aus Bünde MKR [mf] - Artikel - 500 Jahre Zigarren MKR [mf] - Artikel - Aldi und Zigaretten MKR [mf] - Artikel - Alles blauer Dunst MKR [mf] - Artikel - Anno Tabak MKR [mf] - Artikel - Der Schnupftabakreiber von Perlesreut MKR [mf] - Artikel - Die Nachfahren der Tabakbarone MKR [mf] - Artikel - Die Cigarrenkiste MKR [mf] - Artikel - Dobbelmann - Pfeifen und Tabake aus Rees (Niederrhein) MKR [mf] - Artikel - Tabakfabrik Joseph Doms in Ratibor MKR [mf] - Artikel - Ein gerolltes Stück Industriegeschichte MKR [mf] - Artikel - Entwicklung zur Tabakindustrie, Beispiele MKR [mf] - Artikel - Gedenktafel für Unternehmer und Politiker MKR [mf] - Artikel - Landesarchiv BW MKR [mf] - Artikel - Lehrberuf ausgestorben MKR [mf] - Artikel - Letzte deutsche Kautabakfabrik MKR [mf] - Artikel - Messmers Muße MKR [mf] - Artikel - Selbstgerollte Zigarren aus Mündelheim MKR [mf] - Artikel - Rauchzeichen aus dem Hegau MKR [mf] - Artikel - Perlesreut - "klein Havanna" im Bayernwald MKR [mf] - Artikel - August Schuster MKR [mf] - Artikel - Schwergut-Zigarren MKR [mf] - Artikel - Statistisches Landesamt MKR [mf] - Artikel - Steinbömer & Lubinus MKR [mf] - Artikel - Unerledigte Geschäfte MKR [mf] - Artikel - Wirtschaftsstandort Gießen

 

Kreis Gießen 27.09.2004
Tabak brachte einst Lohn und Brot für Tausende

"Alles blauer Dunst?! - Zigarrenindustrie im Gießener Raum" - Ausstellung an historischer Stätte in der Brandsburg in Alten-Buseck eröffnet

BUSECK (as). "Alles blauer Dunst?! - Zigarrenindustrie im Gießener Raum." Unter diesem Namen wurde am Samstag in der Alten-Busecker Brandsburg eine Ausstellung über die Zigarrenherstellung eröffnet. Sie ist "auf historischem Boden" zu sehen, bemerkte bei der Eröffnung Bürgermeister Erhard Reinl. Die Ausstellung findet im ehemaligen Fabrikgebäude der Brandsburg statt, "das hier als Zigarrenfabrik bestens bekannt ist".
Natürlich nicht nur in Alten-Buseck wurden einst Zigarren hergestellt. Öffnet man den Ausstellungskatalog, der vom Oberhessischen Geschichtsverein herausgegeben wurde, so findet man dort einige Bilder der Fabriken und Fabrikräume oder der früheren Belegschaften aus Heuchelheim, Großen-Buseck, Daubringen, Rodheim, Waldgirmes, Reiskirchen, Londorf, Garbenteich und natürlich Gießen. Kreisarchivarin Sabine Raßner sagte, die Zigarrenfabrikation sei ein ganz wichtiger Wirtschaftsfaktor im Raum Gießen bis tief in das 20. Jahrhundert hinein gewesen. 1850 hatten noch rund 200 Arbeiter in der Zigarrenindustrie gearbeitet. "Nur neun Jahre später waren es schon etwa 1500, und während des Höhepunktes der Fabrikation in den 30er Jahren sollen mehrere tausend Menschen in dieser Branche gearbeitet haben", sagte Raßner.
Zahlreiche Hersteller wie Emmelius, Noll, Gail, Frey, Rinn & Cloos, Georgi, Klingspor, Schirmer, Ackermann, Haubach, Formhals oder Henkel sind in der Region Gießen präsent gewesen. Dabei habe es größere und kleinere Betriebe gegeben, wovon sich manche besser am Markt behaupten konnten, "so dass es im Laufe der Jahre viele geschäftliche Erfolge aber auch Pleiten oder Fusionen gab". Die Gründung der ersten Rauchtabakfabrik in Hessen sei ziemlich zufällig im Jahr 1812 zustande gekommen. "Als auf Druck Napoleons in dem Großherzogtum Berg, zu dem auch Dillenburg gehörte, das staatliche Monopol auf Tabak eingeführt wurde und die Tabakvorräte des Kaufmanns Georg Philipp Gail beschlagnahmt wurden, fing er einen Rohtabaktransport ab, der für seine Dillenburger Tabakfabrikation bestimmt war, und lenkte ihn nach Gießen um, denn Gießen lag im Großherzogtum Hessen und das war monopolfrei", berichtete Raßner.
Erst als die Popularität der Zigarre abnahm und die Zigarette ihren Siegeszug begann, verschwand nach und nach "einst florierende Zigarrenfabrikation aus der Region Gießen". Das Gießener Adressbuch nennt 1913 noch 25 Fabrikationsstätten, 1954 seien es nur noch acht, 1968 lediglich drei Fabriken gewesen.
Bezeichnend ist, dass die Ausstellung am "Tag der Archive" eröffnet wurde, denn es waren die Archivare, die sie vorbereiteten. Beteiligt waren dabei neben dem Kreisarchiv die Archive Biebertal, Buseck, Freienseen, Heuchelheim, Hüttenberg, Langgöns, Laubach, Linden, Pohlheim, Rabenau, Reiskirchen und Staufenberg. Das Material, das auf 19 Schautafeln präsentiert wird, stammt auch zum großen Teil aus den Archiven. Es sind aber auch viele Materialien aus Privatbesitz zur Verfügung gestellt worden.
"Alles blauer Dunst?! - Zigarrenindustrie im Gießener Raum" ist bis zum 9.Oktober montags bis mittwochs sowie freitags und samstags von 15 bis 17 Uhr, donnerstags von 15 bis 20 Uhr und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Giessener Anzeiger
http://www.giessener-anzeiger.de/sixcms/detail.php?template_id=2917&id=1545819&_zeitungstitel=1133842&_resort=1103633




MKR [mf]
Mein kleiner Rauchsalon
von Matthias Flachmann
aus Duisburg
Fragen, Anregungen und Kontaktaufnahme bitte über das Forum
Real Time Web Analytics