24.08.2005 / Lokales / Duisburg
Gedenktafel für Unternehmer und Politiker
Ehrung für den 1764 geborenen Kaufmann, Fabrikbesitzer und Duisburger Bürgermeister
Conrad Arnold Böninger
Mit einer Gedenktafel wird seit gestern am Innenhafen des ehemaligen Bürgermeisters und
Unternehmers Conrad Arnold Böninger gedacht.
Als Böninger am 23. April 1764 in Duisburg geboren wurde, hatte seine Familie die
Geschichte der Stadt bereits mitgeprägt. Doch Conrad Arnold verflocht in nur wenigen
Jahrzehnten sein Leben noch mehr mit den historischen Geschicken Duisburgs als seine
Vorfahren.
1790, nach dem Tod seines Vaters, übernahm er gemeinsam mit seiner Mutter einen gut
gehenden Großhandel mit Spedition. Den bereits angesteuerten Wandel des Handelshauses zu
einer Tabakfabrik verfolgte Conrad Arnold Böninger mit großem Engagement. Zu Beginn des
19. Jahrhunderts war er Alleininhaber der Firma "Arnold Böninger", seine
Ehefrau Katharina Carstanjen stand ihm zur Seite. Aus ihrer Verbindung gingen 15 Kinder
hervor.
Als eine Verordnung Napoleons Fabrikation, Anbau und Handel von Tabak verbot, bewies sich,
dass Böninger an der Spitze des Unternehmens hervorragende Arbeit geleistet hatte: Andere
Geschäftszweige wie die Seifenfabrik und die Baumwollspinnerei sicherten den Fortbestand
der Firma. Die große Anerkennung, die Böninger genoss, wurde im November 1811 besonders
deutlich. Napoleon Bonaparte gastierte im Hause Böninger.
Familiär und unternehmerisch gut beschäftigt, fand Böninger die Zeit, sich auch in der
Politik zu engagieren. Er wurde Ratsherr, 1812 Bürgermeister der Stadt. Das Amt legte
Böninger 1814 nieder. Der Grund dafür lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Aus
schriftlichen Überlieferungen ist zu erfahren, dass Böninger eine "unerhörte
Misshandlung" widerfahren sein muss.
Nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft arbeitete Böninger daran, sein Unternehmen
wieder aufzubauen. Nach seinem Tod am 2. April 1825 übernahmen Sohn Carl und andere
Familienangehörige die Firma. Der vollständige Wandel zur Tabakfabrik vollzog sich. Aus
Gründen des Brandschutzes und der Modernisierung zog die Firma "Arnold
Böninger" aus der Stadtmitte zum Innenhafen, wo es bis 1989 existierte, bevor es an
den Chiemsee zog. za